Ratten

Ratten sind Nachttiere, die jedoch durch Fütterung am Tage auch tagsüber aktiv werden. Sie sind sehr lernfähig und haben einen freundlichen Charakter. Ratten leben gewöhnlich in Rudeln. Die Weibchen sind ca. sechs Wochen nach der Geburt geschlechtsreif, jedoch erst im Alter von drei Monaten ausgewachsen. Sie sind ganzjährig fortpflanzungsfähig und alle vier bis fünf Tage paarungsbereit. Die Trächtigkeitsdauer beträgt 21 bis 23 Tage bei einer Wurfgröße von vier bis 14 Jungtieren. Die Jungtiere öffnen ihre Augen mit zehn bis zwölf Tagen und werden drei Wochen gesäugt. Ersatzmilch für Rattensäuglinge kann aus 100 ml Kaffeesahne und dem Eiklar eines Hühnereies hergestellt werden. Sobald die Jungratten selbstständig fressen, wird die Milch mit gekochten Kartoffeln und Gemüse gemischt und so lange gereicht, bis sie die bereitgestellten Pellets fressen. Im Alter von einer Woche kann man die Geschlechter bereits deutlich voneinander unterscheiden.
Die Lebenserwartung der Ratten beträgt 2,5 bis 3,5 Jahre; in seltenen Fällen auch ein wenig länger.

Haltung:
Es sollten keine Laufräder angeboten werden, da die Körperhaltung der Tiere in diesen Rädern nicht physiologisch ist. Außerdem kann es zu Schwanzverletzungen kommen. Ältere Männchen sollte man nur in einem neuen Käfig zusammenbringen, weil der alte Käfig als eigenes Territorium verteidigt wird.

Fütterung:
Ratten sind Allesfresser, für die im Handel ein komplettes Pelletfutter erhältlich ist, das man mit Obst, Gemüse, Käse, gekochtem Reis oder Kartoffeln sowie ungeschälten Haselnüssen ergänzen kann. Erwachsene Tiere neigen zur Fettsucht und sollten deshalb ein wenig Heu und Hafer erhalten. Das Trinkwasser sollte täglich frisch im Spender angeboten werden. Ratten benötigen 8 - 11 ml Wasser pro 100 g Körpergewicht.

Besonderheiten:
Die Schneidezähne wachsen ständig nach. Mit dem 40. Lebenstag ist das Gebiss vollständig. Die so genannte "Hardersche Drüse" an den Augen verursacht die Bildung von roten Tränen. Dadurch verfärbt sich das Fell rund um die Augen rostbraun.

Häufig auftretende Erkrankungen:

Quelle: Gabrisch/Zwart (Hrsg.):
Krankheiten der Heimtiere (4. überarbeitete Auflage), Schlütersche 1998

© Tierschutzverein Groß-Essen e.V., Silke Jaeger, Dezember 2000


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